Die biologische Landwirtschaft stellt in ganz Europa und weltweit einen stark wachsenden Sektor dar. 70 Millionen Acres sind nunmehr biologischer Boden, mit einem Markt von 90 Milliarden Euro.
Der Grund dieses Erfolgs ist simpel: Seit einigen Jahren sind die Verbraucher immer mehr an biologischen Erzeugnissen interessiert. Als Antwort auf diesen Trend haben die Einrichtungen begonnen, eine Reihe von Vorschriften für die Zertifizierung von Bio-Produkten einzuführen, die eine ständige Aktualisierung erfahren und die Produktion der kommenden Jahre beeinflussen werden.
Um sich auf diesem Gebiet zurechtzufinden, ist es angebracht, ein wenig Klarheit zu schaffen und zu verstehen, um was es hier geht, welche Zahlen die biologische Landwirtschaft schreibt und wie sich die Vorschriften für die Produktion und Vermarktung von Bio-Produkten weiterentwickeln.
Biologische Landwirtschaft bedeutet, die Landwirtschaft und Viehzucht mit dem Ziel anzugehen, Nahrungsmittel so natürlich wie möglich und demzufolge mit geringen Umweltauswirkungen zu erzeugen.
Zur Entwicklung eines nachhaltigen Produktionsmodells ist es von grundlegender Bedeutung, dass die Landwirte damit beginnen, Energie und Ressourcen verantwortungsvoll zu verwenden, mehr Wert auf Artenvielfalt zu legen, die Fruchtbarkeit des Bodens zu verbessern und das Tierwohl zu fördern.
Anstoß für die biologische Produktion waren stets aufmerksamer werdende Verbraucher, die nach zuverlässigen, biologischen Produkten verlangen und sich für die Verfahren zur Herstellung der Erzeugnisse, die auf ihren Tischen landen, interessieren. Als Antwort auf diese Trends haben die Einrichtungen begonnen, eine Reihe von Vorschriften auf nationaler und gemeinschaftlicher Ebene auszuarbeiten. Die Europäische Union zum Beispiel hat Verordnungen erlassen, die ein sehr strenges System zur Kontrolle der ganzen Bio-Lebensmittelherstellungskette vorsehen.
Deshalb sind die Erzeuger, Vertreiber und Wiederverkäufer aller Mitgliedstaaten der EU verpflichtet, sich den Inspektionen seitens der Kontrollorgane und -behörden zu unterziehen, bei denen sie sich registrieren müssen, um ihre Erzeugnisse als biologisch zertifizieren zu dürfen. Ihre Produkte müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, die die Einhaltung der Verordnungen belegen, und zwar nicht nur in Bezug auf die Erzeugung, sondern auch auf die Lagerung und den Transport.
Erst nach diesen Kontrollen, die mindestens einmal pro Jahr stattfinden, darf das Bio-Label – eine sofort erkennbare Gütezertifizierung – angebracht werden.
Und in Zukunft werden die Überprüfungen noch strenger sein: 2021 wird eine neue Verordnung mit neuen Produktionsregeln, aber auch neuen Vorschriften für importierte Erzeugnisse, die dann denselben Standards der EU entsprechen müssen, in Kraft treten.
Des Weiteren sind Erleichterungen für kleine landwirtschaftliche Betriebe vorgesehen, die ihre Produktion auf Bio umstellen möchten, währenddessen die als biologisch vermarktbaren Produkte zunehmen werden.
Einer kürzlichen Ermittlung zufolge steht Europa, was das Ausmaß der biologisch bewirtschafteten Böden anbetrifft, an zweiter Stelle nach Ozeanien. Mit fast 15 Millionen Hektar, Tendenz steigend, widmen die Länder der Europäischen Union einen bedeutenden Teil Ihrer Produktion der Bio-Landwirtschaft.
Was das Ausmaß des biologisch bewirtschafteten Bodens im Vergleich zur Gesamtzahl anbetrifft, sind die ersten Produktionsländer Österreich (23,4%), Estland (19,6%) und Schweden (19,2%), gefolgt von Italien (14,9%) und der Schweiz (die mit 14,5% an erster Stelle der Länder des Kontinents steht, die nicht der Europäischen Union angehören).
Wird jedoch das Gesamtausmaß des biologisch bewirtschafteten Geländes in Betracht gezogen, ändert sich die Rangliste erheblich, weil Spanien den ersten Platz einnimmt, gefolgt von Italien und Frankreich.
Stets in Europa befinden sich einige der bedeutendsten Märkte. Deutschland (10 Milliarden Euro) und Frankreich (7,9 Milliarden Euro) kommen gleich nach den Vereinigten Staaten (40 Milliarden Euro).
Auch Italien folgt dem globalen Trend: Von 2010 bis 2018 ist die biologisch bewirtschaftete Fläche um fast 800.000 Hektar gewachsen, mit einem Handelswert von mehr als 3,5 Milliarden Euro auf dem italienischen Markt, das sind 8 % mehr als 2017. Auch der Export ist ansehnlich und beläuft sich auf einen Wert von 2 Milliarden Euro.
Das am meisten die Lebensmittelkosten der Italiener beeinflussende biologische Erzeugnis ist Obst (24 %), gefolgt von Gemüse (18,9 %), Getreide und Getreideprodukten (16,7 %), Milch und Milchprodukten (13,7 %).
Die biologische Landwirtschaft kann also eine nicht zu unterschätzende Gelegenheit für eine verantwortungsbewusste und den Markterfordernissen gerecht werdende Produktion darstellen.
Im Zeichen der langjährigen Tradition stehen wir von Landini seit jeher allen bei, die sich mit Leidenschaft dem Boden widmen und werden uns den neuen Herausforderungen der Landwirtschaft stellen.