Was versteht man unter nachhaltiger Landwirtschaft? Welche Prinzipien und Techniken werden hier vorrangig angewendet? In diesem Artikel finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um dieses Thema, das in den Diskussionen über die Zukunft des Sektors in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt ist.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet nachhaltige Landwirtschaft?
Was sind die Prinzipien der nachhaltigen Landwirtschaft?
Was versteht man unter der Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft?
Welche Techniken und Technologien kommen in der nachhaltigen Landwirtschaft zur Anwendung?
Welche Arten der nachhaltigen Landwirtschaft gibt es?
Was versteht man unter GAP und was sind deren Ziele?
Landwirtschaft 4.0 und Präzisionslandwirtschaft für eine nachhaltige Zukunft
Unter dem Begriff nachhaltige Landwirtschaft versteht man eine ressourcenschonende Landwirtschaft, die auf Schadstoffe verzichtet, um das Gleichgewicht der Umwelt nicht zu beeinträchtigen. Damit verkörpert sie nahezu das Gegenteil der Intensivlandwirtschaft.
Gemäß der Definition von Agricultural Sustainability Institute äußert sich dies in dem Ansatz, das Wohlergehen der Menschen in aller Welt und deren Bedarf an Nahrung und Geweben zu sichern, ohne zukünftigen Generationen Schaden zuzufügen.
Nachhaltige Entwicklung ist daher eine Art von Wirtschaft, die den Schutz unserer Umwelt und unseres Lebensraums fördert, dabei gleichzeitig in der Lage ist, die an ihren Prozessen beteiligten menschlichen und wirtschaftlichen Ressourcen zu schützen.
Aus diesem Grund ist nachhaltige Landwirtschaft ein wirtschaftlich vorteilhaftes Produktionsmodell für die Arbeitnehmer, da sie unter anderem die Verbesserung ihrer Lebensqualität und Arbeitsbedingungen zum Ziel hat.
Die von den Vereinten Nationen geleitete Organisation Food and Agriculture Organization (FAO) nennt die 5 wichtigsten Prinzipien, denen eine nachhaltige Landwirtschaft entsprechen muss.
Hier erfahren Sie, welche das sind
In dieser Vision verschaffen sich Landwirte, Schäfer, Fischer, Förster und andere Bewohner der ländlichen Gebiete Gehör, profitieren von der wirtschaftlichen Entwicklung und einer menschenwürdigen Beschäftigung.
Auf dem Land ansässige Frauen und Männer leben in Sicherheit, haben die Kontrolle über ihren Lebensunterhalt und gleichen Zugang zu den Ressourcen, die sie effizient nutzen.
Quelle FAO
Die Leitlinien für einen diesbezüglichen Arbeitsansatz sind im Dokument Transforming Food and Agriculture to achieve the SDGs einsehbar, das 20 Initiativen und Maßnahmen auflistet, die umgesetzt werden können, um die von den Vereinten Nationen festgelegten 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft basiert auf 4 richtungsweisenden Hauptpunkten:
Die wichtigsten Techniken der nachhaltigen Landwirtschaft stammen aus der Vergangenheit und gehen auf die vorindustrielle Zeit zurück, bis die industrielle Revolution auch die Agrarwelt revolutionierte.
Hierbei handelt es sich um Techniken bezüglich
Diese Techniken wurden innerhalb eines neuen Paradigmas der Landwirtschaft mit geringerer Umweltbelastung wiederentdeckt und dahingehend verbessert, dass sie heute von einem starken technischen System unterstützt werden, durch das sie in großem Maßstab in der Lage sind, die Arbeit und Ressourcen maximal zu optimieren.
Die technologische Innovation spielt eine grundlegende Rolle, wenn es um nachhaltige Landwirtschaftsmodelle geht.
Die Sammlung und Analyse von Echtzeitdaten, und damit die Bereitstellung neuer Technologien, hilft den Landwirten in kürzester Zeit bessere Entscheidungen zu treffen und folglich Verschwendung und Schäden an den Kulturen zu vermeiden.
Dies äußert sich wie folgt:
Nachhaltige Landwirtschaft und Landwirtschaft 4.0 sind folglich miteinander verknüpfte Modelle
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Nachhaltige Landwirtschaft besteht in der Anwendung landwirtschaftlicher Techniken, die die Umwelt, Biodiversität und Fähigkeit, Abfälle aus der Erde zu absorbieren, beachten.
Es gibt kein absolutes Modell, das von Natur aus als nachhaltig definiert werden kann. Vielmehr gibt es mehrere, die auf unterschiedliche oder sogar miteinander integrierte Techniken und Kenntnisse setzen. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten davon.
Hierbei handelt es sich um ein Produktionsmodell, das gemäß der europäischen Verordnung EWG 2092/91 ausschließlich die Verwendung natürlicher Substanzen zulässt und darauf abzielt, die massive Ausbeutung natürlicher Ressourcen zu vermeiden.
Die bio-zertifizierten, landwirtschaftlichen Betriebe wenden keine Chemikalien (Dünger, Unkrautvertilgungs-, Pflanzenschutz-, Insektenvertilgungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel) an, sondern bedienen sich ausschließlich natürlicher Dünger und herkömmlicherer Techniken (Fruchtfolge).
Ihre Ziele sind eine Bereicherung der Umwelt und die Verbesserung der Nahrungsqualität durch die Erhaltung der pflanzlichen Artenvielfalt.
Wie die biologische Landwirtschaft verzichtet sie auf den Einsatz chemischer Dünger und von Pflanzenschutzmitteln und sieht stattdessen die Anwendung „homöopathischer“ Dosen natürlicher Präparate vor, um die Fruchtbarkeit des Bodens und das Wachstum der Pflanzen zu fördern. Aus diesem Grund berücksichtigt sie auch die Mondphasen, denen die Aktivierungsperioden des Lebens im Boden entsprechen..
Dieser Begriff bezeichnet nicht nur die Gesamtheit landwirtschaftlicher Praktiken zur natürlichen Erhaltung der Fruchtbarkeit des Bodens, sondern auch einen Entwurf, der die Themenbereiche Architektur, Wirtschaft, Ökologie, Anthropologie und Rechtsordnungen verknüpft.
Zweck ist es, die Landschaft auf optimale und ethische Weise zu planen und zu verwalten, um so die menschlichen Bedürfnisse im Einklang mit den natürlichen Systemen zu erfüllen.
Schließlich fällt auch die solidarische Landwirtschaft in die Kategorie der nachhaltigen Landwirtschaft – ein Begriff, unter dem wir eine Art der Landwirtschaft verstehen, die Mensch und Natur schützt, auf direkten Beziehungen sowie Vertrauen basiert und die Distanz zwischen denjenigen, die das Land bewirtschaften und den Verbrauchern verringert.
Der Begriff GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) bezeichnet eine Reihe von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Ansätzen, die darauf abzielen, ein nachhaltiges und gemeinsam nutzbares Agrarsystem innerhalb der Europäischen Union zu schaffen.
Durch die Anwendung dieses kombinierten Ansatzes und die Nutzung der neuesten Wissens- und Innovationsfortschritte kann die GAP die Landwirtschaft auf den Europäischen grünen Deal (oder den europäischen Grünen Pakt) ausrichten, d. h. auf die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen politischen Initiativen mit dem grundlegenden Ziel, die Klimaneutralität in Europa bis 2050 zu erreichen und somit
eine integrative, wettbewerbsfähige und umweltfreundliche Zukunft für Europa zu schaffen.
Quelle: Nachhaltige Landwirtschaft in der GAP | Europäische Kommission
Die Ziele der GAP sind
Unter sozialer Nachhaltigkeit versteht man
Ökologische Nachhaltigkeit sieht vor, dass im Mittelpunkt der Land- und Forstwirtschaft in der EU gute Umweltpraktiken stehen, die sicherstellen sollen, dass der Schutz unseres Planeten und die Lebensmittelproduktion Hand in Hand gehen.
Dagegen garantiert die wirtschaftliche Nachhaltigkeit:
Der Übergang in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft ist nur im Einklang mit der Weiterentwicklung der Techniken und Methoden der Landbewirtschaftung möglich.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass landwirtschaftliche Betriebe die neuen verfügbaren Technologien an- und übernehmen.
Wenn Sie gerne mehr über dieses Thema erfahren möchten, lesen Sie bitte die entsprechenden Artikel:
Präzisionslandwirtschaft: Vorteile und Anwendungen für Ihre Arbeit
Landwirtschaft 4.0: die Vorteile für Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit
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